Samstag, 1. September 2012

Von der Selbst-Mach-Austellung zum kalten Krieg


Wir haben es heute doch (endlich) noch in die Do It Yourself Ausstellung im Museum für Kommunikation geschafft.



Ich find das ganz schön hervorragend, dass Guerillia Gardening, Urban Knitting, Etsy & DaWanda, Stencils und Billy Regale es mittlerweile ins Museum schaffen.

Die Ausstellung ist sehr schön aufgebaut, man wird zuerst an den Definitionen von Amateur, Laie und Dilettant  vorbei geschleust, alles Wörter, die erst mit der Zeit negativ konnotiert wurden und doch eigentlich von der Liebe zum Tun und der Beschäftigung der Allgemeinheit sprechen. In einem interaktivem Quiz gilt es herauszukriegen was für ein DIYler man denn ist, der Tüftler, der Bastler, der Handwerker, der Prakmatiker (Ich bin ein Bastler. Für mich ist Selber Machen eine Lebenseinstellung. Ach was.)
Im Ausstellungsraum selber gibts es ne Menge  sehr informative Video Installationen, zu Themen von kreativem Aktivismus und Protest zu Hardwarebasteln, Pirate Radio, Geschichte der Bewegungen und der heutigen kontroversen Informationsverbreitung via facebook, wikipedia, twitter und Co. Alles sehr schön visuell aufbereitet und voller Augenzwinkern. Draußen gibt es dann direkt noch eine Computer Station, wo an mehreren PCs direkt der Blog und das Forum der Ausstellung aufgerufen werden kann.
Es gibt ein Tüftlerlab, eine Mitmach-Station, und über die ganze Zeit der Ausstellung einige Workshops. Außerdem gibt es vorallendingen eine große Bibliothek vollgespickt mit den meisten der Selbermachbücher, um die ich schon so lange herum schlawenzele, aber doch irgendwie nie genug Geld habe sie mir zu kaufen und jetzt mal die Chance hatte ganz lange und ausführlich darin rumzublättern.

Und so habe ich heute gelernt wie man ein Hochbett selbst baut, wie man aus alten Vinyl Platten Schüsseln biegt, wie man aus Händen liest, wie man ein Krawatte richtig bindet und Wunden schminkt, wie man verdammt clever Marmeladengläser als Stauraum unter Regalbretter integriert, wie man Temaki verpackt, wie man aus alten Konserven Lampen und Laternen zaubert, wie man aus einer alten aber noch funktionsfähigen Kamera eine Infrarotkamera baut, wie man Knöpfe und Spangen aus einer alten Computertastatur bastelt, wie man Zahnräder aus altem Elektroschrott herbergt, wie man mit zwei Scherenschnitten aus einer alten Tischdecke eine Tunika schneidert, wie man Stencils auch ohne Farbe und nur mit Wasser auf die Wand transferiert, wie man USB Sticks neu ummantelt und aus was man Seedbombs noch so machen kann, wenn man einfach keinen Lehm in dieser Stadt zu kaufen findet(Hat jemand einen Tipp??).

Ich war also ziemlich begeistert.

Dieses Wochenende ist die Ausstellung noch in Berlin zu sehen, danach zieht sie von dannen und man findet sie dann erstmal nurnoch in Dortmund für eine Weile.







Einen guten Bericht über die Ausstellung und das DIY Phänomen gabs im rbb bei Stilbruch:


Und wo gehts nach so einem inspirierendem Museumsbesuch hin?

NATÜRLICH WAFFELN ESSEN!

Das kleine Eiscafé Kalter Krieg ist um die Ecke vom Museum für Kommunikation, am Checkpoint Charlie. Wegen der Lage ist das ganze sehr touristisch und dementsprechend teuer, das tut dem guten Geschmack aber trotzdem nichts ab. Die sind nämlich grandios, grandios, grandios! Weil wir warten mussten, bis neuer Teig fertig war, gabs auch zwei Eiskugeln umsonst dabei. Das ist selbstgemacht und verdaaaaammt lecker. Süß sieht der Laden dazu auch noch aus. Wem das ganze Touristen Getümmel also nichts ausmacht, der sollte mal vorbeischauen.


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